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Im Fokus: Spiegel, Spiegel an der Wand

Aktualisiert: 18. Nov.

Was uns andere über uns selbst zeigen – und warum Trigger oft verkleidete Lehrmeister sind


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Kennst du das? Du triffst jemanden, und innerhalb von Sekunden ist dein Puls auf 180. Oder du hörst einen bestimmten Satz – und bumm, da ist sie: die innere Explosion.

Manchmal reicht schon ein Blick, ein Tonfall, ein Kommentar und du bist mitten im Film: verletzt, wütend, genervt oder gekränkt. Und hinterher fragst du dich: „Warum trifft mich das so?“


Trigger sind keine Feinde – sie sind Spiegel

Im Alltag nennen wir sie „Reizpunkte“. In der Psychologie heißen sie Trigger. Systemisch betrachtet sind sie oft kleine Spiegel, die uns etwas zeigen, was wir über uns selbst noch nicht so gern anschauen.

Nicht weil wir es nicht wollen, sondern weil es eben manchmal weh tut, zu erkennen, dass der andere gar nicht die Ursache ist – sondern nur der Auslöser.

Der eigentliche Punkt liegt oft tiefer: eine alte Erfahrung, eine ungestillte Sehnsucht, ein Bedürfnis, das sich bemerkbar macht.


Was passiert da eigentlich in uns?

Unser Gehirn liebt Abkürzungen. Wenn etwas so ähnlich klingt oder aussieht wie etwas von früher, springt sofort die alte Erinnerung an – inklusive Emotion.

Das bedeutet: Nicht die Situation heute löst das Gefühl aus, sondern das, was sie in uns anklingen lässt.

Wenn du also plötzlich empfindlich reagierst, könnte das heißen, dass dein System gerade ruft: „Hey, hier steckt noch was Unverdautes – schau mal hin!“


Spiegel statt Schuld

Der entscheidende Schritt ist, nicht im Außen zu bleiben. Es geht nicht darum, wer „schuld“ ist, sondern was in dir berührt wurde.

Vielleicht erinnert dich das Verhalten des anderen an ein altes Gefühl von „nicht gesehen werden“, oder an eine frühere Situation, in der du dich klein oder überfordert gefühlt hast.

Wenn du den Trigger als Spiegel begreifst, wird aus der Reaktion eine Reflexion: Und plötzlich hast du wieder Wahlmöglichkeiten.


BlickWechsel Impuls – „Vom Reiz zur Resonanz“

Wenn dich etwas triggert, versuch es diese Woche mit einem Mini-Schritt aus der Achtsamkeitspraxis:

  1. Anhalten. Spür den Moment, bevor du reagierst.

  2. Benennen. Sag innerlich: „Ah, ich bin getriggert.“

  3. Fragen. Was genau hat mich gerade berührt? Woher kenne ich dieses Gefühl?

  4. Atmen. Lass den Körper runterfahren, bevor der Kopf das Steuer übernimmt.


Diese wenige Sekunden Pause sind oft der Unterschied zwischen einem alten Muster und einer neuen, bewussten Reaktion.

Veränderung beginnt, wenn wir den Spiegel nicht mehr wegdrehen, sondern hineinschauen – freundlich, neugierig und mit einem Schmunzeln über das, was wir entdecken.


Nächste Woche:  "Zwischen Anpassung und Authentizität"

Warum wir manchmal lieber funktionieren, als wir selbst zu sein – und wie wir langsam zurückfinden.


Bis zum nächsten BlickWechsel Moment!

Denise Pannicke

 
 
 

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