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Im Fokus: Immer wieder im selben Film

Aktualisiert: 18. Nov.

Warum wir uns in vertrauten Szenen wiederfinden – und was das mit uns zu tun hat


Kennst du das? Du nimmst dir vor, diesmal bleib ich gelassen und zack – zehn Minuten

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später spielst du wieder die Hauptrolle in: „Drama, Teil 27: Jetzt aber wirklich anders!“

Nur dass die Szene verdächtig vertraut wirkt. Die Worte ähneln sich, die Emotion auch –und irgendwie ahnst du: Das hab ich doch schon mal erlebt…


Willkommen in der Welt der Wiederholungsmuster.


Warum wir immer wieder ähnliche Situationen erleben

Wir alle haben innere Drehbücher. Sie entstehen durch frühere Erfahrungen – Dinge, die uns geprägt, verletzt oder gestärkt haben. Da unser Gehirn Sicherheit liebt, holt es uns lieber in bekannte Szenen zurück, statt mutig in ein unbekanntes Skript zu springen.

Das ist im Prinzip gar nicht schlecht: Vertrautes gibt Halt. Nur manchmal hält es uns auch fest.

Denn selbst wenn eine Situation sich ungut anfühlt, fühlt sie sich eben bekannt an – und das ist für unser Nervensystem „sicherer“ als das Abenteuer, etwas Neues auszuprobieren.


Was dahinter steckt – ein Blick auf die Psychologie

In der Psychologie spricht man hier von konditionierten Reaktionen oder inneren Beziehungsmustern. Das heißt: Dein System (also Körper, Gefühle, Gedanken) reagiert automatisch auf Reize, die du unbewusst mit früheren Erfahrungen verknüpft hast.

Systemisch betrachtet ist das kein Fehler, sondern ein cleverer Versuch, etwas Unerledigtes zu lösen: Vielleicht möchtest du heute gehört werden, wo du früher übergangen wurdest. Oder du willst endlich zeigen, dass du stark bist, wo du dich einmal ohnmächtig gefühlt hast.

Kurz gesagt: Dein System sucht eine neue Lösung in einer alten Szene.


Veränderung durch Bewusstheit

Der Moment, in dem du erkennst: „Oh – das kenne ich!“, ist schon der erste Schritt raus aus dem Autopiloten. Denn Bewusstheit ist das Licht, das Muster sichtbar macht.

Veränderung heißt nicht, sofort anders zu sein –sondern den Moment zu erkennen, in dem du gerade wieder im alten Film landest - und dir dann die Freiheit zu nehmen, eine neue Reaktion zu wählen.


BlickWechsel Impuls – „Stopp, Szenenwechsel!“

Wenn du merkst, dass du in einer Situation wieder „wie immer“ reagierst, dann mach folgendes Experiment (angelehnt an die Verhaltenstheorie und Achtsamkeitspraxis):

  1. Stopp. Nimm innerlich wahr: „Aha, hier läuft mein altes Muster.“

  2. Atme. Langsam ein und aus. Gib deinem Nervensystem ein Signal: Alles gut, ich bin hier und jetzt.

  3. Wähle. Frag dich: Wie würde ich reagieren, wenn ich frei wäre von diesem Muster?

    Was wäre eine ganz kleine, neue Variante?


Schon dieser Mikro-Moment unterbricht den Autopiloten –und ist der erste echte Szenenwechsel deines Lebensfilms.


Nächste Woche: „Spiegel, Spiegel an der Wand“– was Trigger uns über uns selbst erzählen und wie wir aus Reizpunkten Resonanzpunkte machen können.


Bis zum nächsten BlickWechsel Moment!

Denise Pannicke

 
 
 

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